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Internationale Studie: Deutsche sind Schlusslicht bei der Einkommensabsicherung

Pressemitteilung -

Internationale Studie: Deutsche sind Schlusslicht bei der Einkommensabsicherung

Bonn, 28. Juni 2016: Bei der Einkommensabsicherung liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf dem letzten Platz: Nur 17 Prozent haben eine Versicherung gegen den finanziellen Ausfall aufgrund von Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit abgeschlossen. Im Vergleich dazu verfügen beispielsweise über 60 Prozent der Bürger in Hongkong oder Malaysia über eine entsprechende Police – ein Spitzenwert in der Umfrage. „Mögliche Ursachen für die schlechte Vorsorge in Deutschland sind das Vertrauen in die staatliche Absicherung, große Informationslücken über Versicherungsangebote sowie die falsche Annahme, dass eine entsprechende Vorsorge teuer sei“, so Jawed Barna, Vorstand für das Ressort Lebensversicherung der Zurich Gruppe Deutschland.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage der Smith School der Universität Oxford im Auftrag der Zurich Insurance Group (Zurich), die mehr als 11.000 Personen in elf Ländern auf vier Kontinenten befragte. Thema der Umfrage ist „Lücken bei der Einkommensabsicherung – die Verringerung des Haushalteinkommens als Folge von Erwerbs- und Berufsunfähigkeit oder des frühzeitigen Ablebens eines Hauptverdieners“. Berücksichtigt wurden die Länder Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und die Schweiz, wie auch Australien, Brasilien, Malaysia, Mexiko, die USA und die Millionenmetropole Hongkong.

Deutsche fühlen sich schlecht informiert

Die Deutschen sind beim Thema Einkommensabsicherung zudem am schlechtesten informiert: Laut der Umfrage gibt jeder zweite Deutsche (52 Prozent) an, wenig darüber zu wissen, wie man das Einkommen gegen Erwerbsunfähigkeit oder schwere Krankheit absichern kann. 55 Prozent der Befragten in Deutschland verfügen über sehr geringe bis gar keine Kenntnisse über Risikolebensversicherungen. Dagegen stellt für Viele jedoch Informiertheit ein wichtiges Kriterium für die eigene Vorsorge dar. Jeder zweite Nicht-Versicherte (52 Prozent) kann sich immerhin den Abschluss einer entsprechenden Police vorstellen. Bei der Risikolebensversicherung schneiden die Deutschen im Vergleich deutlich besser ab: Hier verfügen 39 Prozent über eine abgeschlossene Versicherung. International liegen sie damit hinter Hongkong und Malaysia auf Platz drei.

Staatliche Absicherung reicht längst nicht mehr aus

Dass in Deutschland nur wenige Menschen gegen Ausfälle durch Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit vorsorgen, liegt möglicherweise auch an dem im Vergleich zu anderen Ländern umfassenderen Sozialversicherungssystem. Doch Vorsicht: Seit 2001 gibt es für alle Arbeitnehmer, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, nur noch die Erwerbsminderungsrente. Die volle Erwerbsminderungsrente wird nur gezahlt, wenn Betroffene nicht mehr einer dreistündigen Tätigkeit pro Tag nachgehen können – unabhängig vom gelernten Beruf.„Viele denken aber nicht daran, dass das Solidarsystem aufgrund des demografischen Wandels, der steigenden Kosten im Gesundheitswesen oder des verhaltenen Wirtschaftswachstums vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht. Das staatliche Absicherungssystem reicht längst nicht mehr aus, um den gewohnten Lebensstandard auch nur annähernd zu halten. Wir gehen davon aus, dass die staatliche Absicherung daher weiter eher ab- als zunehmen wird. Die private Vorsorge wird, insbesondere im Niedrigzinsumfeld, immer wichtiger“, betont Barna.

Fatale Lücken bei der Absicherung der Arbeitskraft

Die vom Staat gezahlte Rente genügt in vielen Fällen von Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit nicht, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Derzeit stehen Rentenbeziehern im Durchschnitt 702 Euro im Monat zur Verfügung[1]. „Das stellt Bürger vor erhebliche finanzielle Herausforderungen, da sie neben den fixen monatlichen Ausgaben wie Miete oft noch krankheitsbedingte Zusatzausgaben für Therapien oder häusliche Umbaumaßnahmen haben“, so Barna. Zudem unterschätzten viele ihr Risiko für eine Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit: Über die Hälfte der Befragten glaubt, ein Risiko unter 20 Prozent zu haben. Laut aktuellen Angaben der Deutschen Rentenversicherung* liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei Frauen bei circa 35 Prozent, bei Männern bei circa 39 Prozent in der Altersspanne 20 bis 50 Jahre. „Das ist faktisch mehr als jeder Dritte“, sagt Barna.

Wie wichtig eine private Absicherung ist, wird vor allem beim Blick auf den Hauptgrund für eine Vorsorge deutlich: Über die Hälfte (56 Prozent) gibt an, dass eigene finanzielle Mittel nicht ausreichen würden, um den Lebensunterhalt zu decken. Rund drei von fünf Befragten (58 Prozent) in Deutschland sagten aus, dass ihre Ersparnisse nicht einmal für die Abdeckung von sechs Monaten genügen würden. „Gleichzeitig stellen wir aber auch fest, dass viele Bürger ihr Auto besser absichern als ihre eigene Arbeitskraft“, so Barna.

Aufklärungsarbeit notwendig

Aufgrund des schlechten Informationsstandes in Deutschland ist offenbar weitere Aufklärungsarbeit notwendig, um die Verbraucher über das Thema Einkommensabsicherung zu informieren. Viele der Befragten waren sich über die verschiedenen Länder hinweg einig, dass sie sich für das Abschließen einer Police weitere Informationen wünschen. Viele scheinen darüber hinaus eine unbegründet hohe Vorstellung von der Prämienhöhe zu haben. So sind der Studie nach 60 Prozent der Deutschen bereit, zwischen ein und fünf Prozent ihres Einkommens dafür auszugeben, und einer von fünf Befragten mehr als zehn Prozent. Tatsächlich ist eine solche Absicherung in der Regel für deutlich weniger als fünf Prozent des Einkommens erhältlich.

Über die Studie

Die Zurich Studie zur Vorsorgelücke bei Erwerbsunfähigkeit als globale Herausforderung wurde durch die Smith School der Universität Oxford im März und April 2016 durchgeführt. Die Studie basiert auf national repräsentativen Stichproben von Konsumenten im Alter von 25 bis 60 Jahren in Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, der Schweiz, Australien, Brasilien, Malaysia, Mexiko, die USA sowie Hongkong. Pro Land bzw. der Metropole füllten rund 1.000 Menschen eine Online-Umfrage mit 57 Fragen aus.

[1]Quelle: Deutsche Rentenversicherung

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